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Künstlerin Nan Goldin

Ungeschönt. Ehrlich. Intim.

Nan Goldin gilt als eine der größten Fotograf:innen des 21. Jahrhunderts. Noch im vergangenen Jahr wurde sie vom Kunstmagazin Monopol im Top 100 Ranking zur wichtigsten Protagonist:in der Kunstwelt gewählt. Ihr Werk zeichnet sich durch ihren eindringlichen und persönlichen Blick auf häufig intime Momente und Beziehungen aus.

Nan Goldin
Selbstportrait – "Nan one month after being battered"

Nan Goldin

Nan Goldin wurde 1953 in Washington, D.C. geboren und verließ bereits im Alter von 14 Jahren das Elternhaus – drei Jahre nach dem Suizid ihrer älteren Schwester Barbara Holly im Jahr 1964. Nachdem sie als Amateurfotografin erste Erfahrungen gesammelt hatte und ihre Bilder ausstellte, begann sie 1974 ein Studium an der School of the Museum of Fine Arts in Boston. 1978 zog sie nach New York, wo sie bis heute lebt und arbeitet. Ihren künstlerischen Durchbruch erreichte sie mit der zwischen 1980 und 1986 entstandenen Diashow The Ballad of Sexual Dependency.

Die Serie zeigt Goldins Freundeskreis in New York City, darunter Drogensüchtige, Transgender-Personen und HIV-positive Menschen. Die Bilder sind ungeschönte, intime Einblicke und halten das Leben und Überleben in einer von Drogen, Gewalt und Krankheit geprägten Gesellschaft fest. Vieles davon hat Goldin selbst erlebt – unter anderem war sie zeitweise heroinabhängig. Seit 1988 lebt sie größtenteils drogenfrei, hatte aber immer wieder mit Rückfällen zu kämpfen.

Goldins Arbeiten zeichnen sich durch radikale Ehrlichkeit aus. In unnachahmlicher Art dokumentiert sie die individuellen, teils dramatischen Geschichten des Lebens, wie sie es erlebt. Goldin verwendet die Kamera dabei als eine Art Tagebuch, in dem sie ihre Erfahrungen mit Sucht und Gewalt, aber auch mit Liebe und Körperlichkeit festhält. Ihr künstlerischer Ansatz basiert auf der Idee, dass die Kunst die Realität widerspiegeln sollte, wie sie ist, und nicht wie sie sein sollte. Ihre Arbeit bricht dabei die Grenzen zwischen Kunst und Dokumentation und schafft eine neue Form, die auf der unmittelbaren Erfahrung der Fotografin basiert.

Durch die Distanzlosigkeit bricht Nan Goldin gleichzeitig mit den bestehenden Stereotypen, denen die Protagonist:innen in ihren Bildern unterworfen sind. So hat ihre Arbeit nachhaltig das Bewusstsein und die Akzeptanz etwa für die LGBTQ*-Community gefördert. Als Aktivistin engagiert sich Goldin aber auch für die Rechte von HIV-positiven Menschen, gegen häusliche Gewalt und Drogen. Ab 2018 initiierte sie beispielsweise vor mehreren Museen – darunter das Guggenheim und MET in New York sowie die National Gallery in London – Proteste gegen Spenden der Sackler-Familie. Als Besitzer von Purdue Pharma soll sie laut Goldin wirtschaftlich in die Opioid-Epidemie in den USA verwickelt sein. Im Jahr 2022 entstand der Dokumentarfilm All the Beauty and the Bloodshed von Laura Poitras, der Goldins Kampf gegen die Familie Sackler aufgreift und bei den 79. Filmfestspielen von Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde.

Goldins Bilder sind rhythmisierte Sequenzen, die sich in ständiger Bewegung befinden. Die Kompositionen werden durch Erweiterungen, Veränderungen und den wechselnden Beziehungen der einzelnen Elemente untereinander gestaltet. Ihre Arbeiten sind auf der ganzen Welt zu sehen, außerdem wurden ihr Ausstellungen in den wichtigsten Museen der Welt gewidmet – darunter im Museum of Modern Art in New York und im Centre Pompidou in Paris. Ab 2024 wird in der Neuen Nationalgalerie Berlin eine weitere Ausstellung eröffnen.

Nan Goldin ist eine einzigartige und beeindruckende Stimme in der Welt der Fotografie. Ihr unmittelbarer und rhythmisierter Stil hat die Kunstwelt revolutioniert. Ihre Botschaft von Liebe, Freiheit und Akzeptanz hat dazu beigetragen, Tabus zu brechen und für mehr Gleichheit zu sorgen. Gerade in dieser Zeit sind ihre künstlerischen Themen von hoher Bedeutung.

Für ihr Schaffen wurde sie mehrfach ausgezeichnet, zuletzt erhielt sie den Käthe-Kollwitz-Preis 2022. Trotz einer unruhigen Vergangenheit hat sich das Marktmomentum in den vergangenen Jahren deutlich zu ihren Gunsten entwickelt. Seit 2020 nahm das Auktionsvolumen um knapp 60 Prozent zu. Der Wechsel von Marian Goodman und die vor kurzem angekündigte Zusammenarbeit mit Gagosian – der weltweit größten und erfolgreichsten Galerie – verleihen dem Markt weitere Dynamik und sichern ein professionelles Management ihres Werkes in der Zukunft.

Goldin vs. S&P500
Frühere Wertentwicklungen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung
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Alle Assets von Nan Goldin

Finanzierungsvolumen
72.000 €
Hist. Performance Künstler
0,8 % p.a.
KÜNSTLER*INNEN

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