Aktuelles vom Kunstmarkt
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1. Förderung mexikanischer Kunst
Die einflussreiche Galerie Kurimanzutto feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Das Ehepaar José Kuri und Mónica Manzutto gründete die Galerie und spielte eine fundamentale Rolle bei der Einführung der internationalen Kunstwelt in die zeitgenössische mexikanische Kunst. Die Galerie ist bekannt für ihren vielseitigen Geschmack und ihre breite Reichweite, die einheimisches mexikanisches Talent ebenso wie internationale Künstler fördert.
2. Expansion nach Tokio und globales Wachstum
Die französische Galerie Ceysson & Bénétière erweitert ihr Geschäft und eröffnet im Herbst dieses Jahres einen neuen Standort in Tokio. Dies wird ihr achter Standort weltweit und der erste in Asien sein. Die 3.500 Quadratmeter große Galerie wird sich im achten Stock des Cura Ginza Tower im Ginza-Viertel der Stadt befinden. Die Entscheidung, nach Tokio zu expandieren, erfolgte aufgrund des internationalen Ansehens der Stadt und des wachsenden Interesses internationaler Sammler und Institutionen.
3. Finanzielle Turbulenzen bei Simon Lee Gallery
Die Simon Lee Gallery in London soll etwa 12,6 Millionen Dollar schulden – unter den 153 Gläubigern sollen sich auch Künstler und anderen Galerien befinden. Dies geht aus einem Bericht hervor, der von den Insolvenzverwaltern der Galerie vorgelegt wurde. In Schieflage war die Galerie insbesondere während der Pandemie geraten, als die globalen Verkäufe einbrachen.
4. Elton Johns Sammlung begeistert Bieter
Bei einer Auktion von Christie’s in New York wurden kürzlich Gegenstände aus der Sammlung des Superstars Elton John versteigert. Das Ergebnis übertraf mit einem Gesamterlös von 8 Millionen US-Dollar die Erwartungen, die ursprüngliche Schätzung lag nur halb so hoch. Die Auktion zog Bieter aus 34 Ländern an, 40 Prozent boten zum ersten Mal bei Christie’s. Zu den Höhepunkten gehörte ein Banksy-Gemälde, das für 1,9 Millionen US-Dollar verkauft wurde. Auch ein Gemälde von Keith Haring erzielte mit 756.000 US-Dollar einen hohen Preis.
5. Jean Dubuffet bei Sotheby’s zur Versteigerung
Eine Sammlung von 17 Gemälden von Jean Dubuffet wird im Frühjahr bei Sotheby’s in einer Einzelbesitzerserie in London und Paris versteigert. Die Werke des französischen Künstlers, die zusammen einen gebührenfreien Vorverkaufspreis von schätzungsweise 6,2 bis 8,8 Millionen US-Dollar haben, stammen direkt aus der privaten Sammlung von Mary und George Bloch und wurden von den 1960er bis in die 1980er Jahre erworben.
6. Fokus auf Vertrautes
In einer Zeit der Unsicherheit tendieren Kunsthändler dazu, sich auf vertraute und beruhigende Motive zu konzentrieren. Dies zeigte sich deutlich in den Trends, die bei der letzten Ausgabe der Frieze L.A. Kunstmesse zu erkennen waren. Laut einem kürzlich veröffentlichten Artikel wurden Blumen, Stillleben und Keramik als dominierende Elemente präsentiert.
7. Erfolgreiches Comeback in Mexiko-Stadt
Die Zona Maco Kunstmesse in Mexiko-Stadt, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum feierte, verzeichnete im Februar ein bemerkenswertes Comeback. Die Aussteller präsentierten eine Vielzahl von Werken zu unterschiedlichen Preisen, darunter auch Entdeckungen von Künstlern, die auf der Biennale in Venedig vertreten sind.
8. Vielfalt bei der Art Basel
287 Galerien aus 40 Ländern und Regionen nehmen dieses Jahr an der Flaggschiff-Messe teil. Die Gesamtzahl der Galerien ist leicht gestiegen, wobei 22 Erstaussteller aus Europa, Asien und Amerika vertreten sind. Während der Anteil europäischer Galerien konstant bei etwa 60 Prozent liegt, wird die bevorstehende Veranstaltung einige frische Impulse bieten, von einer vielfältigeren Auswahl neuer Aussteller bis hin zu erweiterten öffentlichen Programmen.
9. Art Wynwood in Miami
Die 11. Ausgabe von Art Wynwood kehrte im Februar nach Miami zurück. Mehr als 50 internationale Galerien präsentierten Werke aus dem 20. und 21. Jahrhundert, darunter Wandgemälde, Street Art und Pop-Surrealismus. Die Messe ehrte unteranderem auch den Künstler Peter Tunney mit dem Lifetime Artistic Achievement Award. Die Veranstaltung war eine dynamische Erweiterung der Kunstszene von Miami und eine Gelegenheit für Sammler und Kunstbegeisterte, die Vielfalt der zeitgenössischen Kunst zu erkunden.
10. Florentiner Museum enthüllt versteckte Schätze
In Florenz wurde ein neues Depot für Kunstwerke eröffnet, das verborgene moderne und zeitgenössische Meisterwerke zeigt. Die Sammlung umfasst Werke von Künstlern wie Lucio Fontana, Giorgio Morandi und Renato Guttuso aus der Alberto Della Ragione-Sammlung. Derzeit sind rund 300 Kunstwerke ausgestellt, in den kommenden Monaten könnte die Zahl auf mehr als 4.000 steigen. Die Depots der Museen waren zuvor aufgrund von Platzmangel nicht öffentlich zugänglich. Die Renovierung kostete 2 Millionen Euro, weitere Entwicklungen werden erwartet. Die Ausstellung ist seit Februar für Besucher geöffnet.
11. Mack-Pyramide öffnet bald für Kunst und Öffentlichkeit
Die Mack-Pyramide in Monheim – ein architektonisch außergewöhnliches Gebäude – wird bald für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Die Stadt Monheim möchte das Gebäude-Ensemble, welches auf dem künstlerischen Konzept des ZERO-Künstlers Heinz Mack basiert, für Kunst im öffentlichen Raum nutzen. Dies soll Kunstwerke für Einheimische und Besucher erlebbar machen. Zwei Studenten der Bergischen Universität Wuppertal haben für ihre Ideen zur Revitalisierung der Pyramide einen Preis gewonnen. Der Entwurf bildet nun die Basis für die zukünftige Planung.
12. Eröffnung eines neuen Ausstellungshauses für Richters „Birkenau“-Zyklus
Das Ausstellungshaus „Gerhard Richter: Birkenau“ das dem „Birkenau“-Zyklus von Gerhard Richter gewidmet ist, wurde nahe der Auschwitz-Gedenkstätte in Oswiecim, Polen, eröffnet. Diese Werkgruppe aus dem Jahr 2014 umfasst vier Gemälde in den Farben Schwarz, Grau, Rot und Grün. Sie basiert auf Fotografien, die 1944 heimlich im Vernichtungslager Birkenau gemacht wurden. Richter hat diese Fotografien für seine Werke mehrfach überarbeitet und modifiziert, was den Zyklus zu einer der bedeutendsten Arbeiten des Künstlers macht.
13. Bei Renovierung entdeckt: Van Gogh-Gemälde in belgischem Haus
Ein belgisches Paar fand bei Renovierungsarbeiten in ihrem Haus in Gent ein Gemälde, das sie für ein Selbstporträt von Vincent van Gogh hielten. Forscher der Universität Gent entdeckten jedoch, dass das Gemälde Farbpigmente enthält, die erst nach Van Goghs Tod im Jahr 1890 entwickelt wurden. Damit ist bestätigt, dass das Werk eine Fälschung ist. Trotz der Enttäuschung wollen Hannes Vercamer und Lore Bertrem das Gemälde behalten und als Teil ihrer Hausgeschichte weitererzählen.