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Art Market Update 01/04

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Das „Art Market Update“ erscheint vierteljährlich und bietet fundierte Einblicke in den Kunstmarkt. Der Schwerpunkt richtet sich insbesondere auf das Blue Chip-Segment und die Künstler, die sich im Portfolio von arttrade befinden. In unserer ersten Ausgabe reflektieren wir das Jahr 2023, analysieren bedeutsame Marktindikatoren und fassen die wichtigsten Erkenntnisse zusammen. Zudem ergänzen wir unsere Analyse mit Auktionsergebnissen vergleichbaren Arbeiten in unserem Portfolio. Der Bericht dient als indikative Informationsquelle.

Der Kunstmarkt 2023 – ein Rückblick

In einer Zeit globaler Unsicherheiten und Konflikte zeigte sich der Kunstmarkt im Jahr 2023 erwartungsgemäß zurückhaltender als im euphorischen Nachpandemiejahr 2022. Die Abkühlung des Handels war sowohl im Primär-  als auch im Sekundärmarkt zu beobachten. Im Folgenden haben wir die Ergebnisse der Akteure auf dem Kunstmarkt zusammengefasst.

Markttrends und Verkaufsdynamiken

Auktionsverkäufe in Schlüsselsegmenten 27 % niedriger

Aufgrund langsameren Wirtschaftswachstums und geopolitischer Unsicherheiten sanken die Auktionsverkäufe von alten Meistern, Impressionisten, moderner und zeitgenössischer Kunst sowie Nachkriegskunst bei Sotheby’s, Christie’s und Phillips um 27,2 % auf 5,74 Milliarden US-Dollar. Trotz niedrigerer Verkaufswerte erreichte die Anzahl der verkauften Lose im Jahr 2023 einen historischen Höchststand mit 17.000 Kunstwerken, ein Anstieg um 6,7 % gegenüber 2022.

Globale Auktionsmarktverkäufe um 18,8 % gesunken

Die weltweiten Auktionsverkäufe von Christie’s, Sotheby’s und Phillips gingen 2023 um 2,58 Milliarden Dollar zurück, was einem Minus von 18,8 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies führte zu einem Gesamtumsatz von 11,16 Milliarden US-Dollar, im Vergleich zu 13,74 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022.

Online-Only-Verkäufe erzielen höheren Umsatzteil

Der Rückgang der Online-Only-Verkäufe setzte sich in diesem Jahr fort und fiel um 15,2 % auf 762,7 Millionen US-Dollar (einschließlich Käuferprämie), was dem Trend im Gesamtmarkt (-18,8 %) entspricht. Allerdings stieg die Anzahl der online verkauften Lose 2023 um 5,3 %, obwohl die Anzahl der Online-Only-Auktionen von 449 in 2022 auf 405 in 2023 fiel. In Bezug auf den Verkaufswert machten Online-Only-Verkäufe 6,1 % des Gesamtumsatzes der drei Auktionshäuser in 2023 aus. Damit stieg der Umsatzanteil im Vergleich zum Vorjahr leicht (5,5 % in 2022). Bezüglich der geografischen Verteilung dominierte New York mit 36,8 % des Online-Only-Umsatzes.

Mehr Verkäufe zu niedrigeren Preisen

Trotz niedrigerer Verkaufsergebnisse stieg die Anzahl der Auktionen um 3 % von 2022 auf 2023. Auch die Gesamtzahl der verkauften Lose erhöhte sich um knapp 6 % in 2023. Dies wurde durch mehr verkaufte Lose sowohl bei physischen Auktionen (Anstieg um 7,2 %) als auch durch Online-Only Auktionen (Anstieg um 5,3 %) getrieben. Gleichzeitig bleiben Top-Werke gefragt und erzielten auch unter den schwierigeren makroökonomischen Bedingungen absolute Rekordergebnisse. Das Werk „Femme à la montre“ von Picasso wurde beispielsweise im September für rund 140 Millionen US-Dollar versteigert. Trotz des Gesamtrückgangs verzeichneten Kunstwerke unter 50.000 US-Dollar Rekordergebnisse mit einem Umsatzanstieg von 7,4 % und einer 18 % höheren Anzahl verkaufter Lose im vergleich zum Vorjahr.

Steigende Verkäufe von weiblichen Künstlern

Künstlerinnen erreichten einen Auktionsumsatz von 780,4 Millionen US-Dollar, was einen Anstieg von 8,1 % gegenüber 2022 darstellt. Die umsatzstärksten Künstlerinnen waren Yayoi Kusama, Joan Mitchell und Georgia O’Keeffe. Es ist zu erwarten, dass sich dieser positive Trend fortsetzen und die Präsenz von weiblichen Künstlern auf dem Kunstmarkt weiter verstärken wird. Rekordergebnisse wurden etwa mit dem Verkauf von Agnes Martins „Grey Stone II“ für 18,7 Millionen US-Dollar erzielt.

Anstieg bei Drucken und limitierten Editionen

Auktionsverkäufe von Druckgrafiken und limitierten Editionen stiegen um 18,3 % auf 103,2 Millionen US-Dollar in 2023.

Rückgang im zeitgenössischen Kunstmarkt um 12,8 %

Der Umsatz im zeitgenössischen Kunstmarkt sank um 12,8 % – besonders stark betroffen war das Segment der jungen zeitgenössischen Künstler. Historisch gesehen sind es oft die aufstrebenden Künstler, deren Marktwerte in unsicheren Zeiten am stärksten nachgeben. Im Gegensatz dazu zeigen Werke von Blue-Chip-Künstlern in der Regel eine größere Preisstabilität. Angesichts dieser Dynamik richtet der aktive Markt sein Augenmerk zunehmend auf Blue-Chip-Werke, die als sichere Anlagen betrachtet werden.

New Yorker Auktionen 2023: Highlights im Frühjahr und Winter

Die Auktionsergebnisse der Winter- und Frühjahrsauktionen 2023 bieten interessante Einblicke in den Kunstmarkt des 20. und 21. Jahrhunderts. Im November 2023 belief sich der Gesamterlös der verkauften Kunstwerke von Christie’s, Sotheby’s und Phillips auf etwa 2,13 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von 27,5 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Ein signifikanter Teil des Vorjahresumsatzes wurde jedoch durch den Verkauf großer Privatsammlungen wie der von Paul Allen generiert. Dieser außerordentliche Ertrag fehlte im Jahr 2023. Sotheby’s trug mit 51,4 % den höchsten Anteil zum Gesamtumsatz bei, gefolgt von Christie’s mit 40,4 % und Phillips mit 8,2 %. Die Auktionshighlights umfassten hohe Verkaufspreise für Werke wie Picassos „Femme à la montre“ (139,4 Millionen US-Dollar), Claude Monets „Les bassin aux nymphéas“ (74 Millionen US-Dollar) und Gustav Klimts „Dame mit Fächer’’(106,8 Millionen US-Dollar).

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 sowohl im Winter als auch im Frühjahr einen Rückgang der Gesamterlöse und eine leicht erhöhte Bought-In-Rate (nicht verkaufte Lose) von 15 % verzeichnete. Dennoch bestätigen die Auktionsergebnisse die anhaltende Bedeutung und den Wert etablierter Künstler und Meisterwerke auf dem globalen Markt.

Top-Verkäufe

Nahezu 17.000 Lose wurden im Jahr 2023 bei Auktionen für Alte Meister, Impressionisten, Nachkriegszeit und Zeitgenössische Kunst verkauft und setzten damit einen neuen Rekord für die Anzahl der verkauften Lose.

  1. Pablo Picasso „Femme à la montre“ , 139,4 Millionen US-Dollar
  2. Gustav Klimt „Dame mit Fächer“,  106,8 Millionen US-Dollar
  3. Claude Monet „Le bassin aux nymphèas“, 74 Millionen US-Dollar

Entwicklungen und Erfolge in Galerien und auf Kunstmessen

Art Basel 2023: Starke Verkaufserfolge trotz langsamer Verkaufsdynamik

Im Jahr 2023 erlebte der Kunstmarkt eine allgemeine Zunahme der Teilnahme an Kunstveranstaltungen, einschließlich Galeriebesuchen und Kunstmessen. Insbesondere die Art Basel 2023 traf auf großes Interesse und verzeichnete signifikante Verkäufe – darunter mehrere Transaktionen im Millionenbereich, wie der 20-Millionen-US-Dollar-Verkauf von Hauser & Wirth und der Erfolg der Gagosian Gallery mit Verkäufen insgesamt mehr als 35 Millionen US-Dollar. Käufer tendieren verstärkt zu etablierten Künstlern, doch trotz der Präferenz für bewährte Namen verkauften sich viele Werke langsamer als gewöhnlich.

Zudem gewannen Boutique-Messen im Jahr 2023 zunehmend an Bedeutung, auf denen kleine und mittelständische Galerien eine Mischung aus Kunst, Design und Luxusgütern präsentierten.  Thaddaeus Ropac, ein namhafter zeitgenössischer Galerist, beschrieb den Primärmarkt der Galerien und ihrer Messen im Jahr 2023 als stabil, allerdings auf einem „etwas schwächeren Niveau als im Vorjahr“.

In New York konnte im Jahr 2023 ein deutlicher Trend zu Galerieschließungen beobachtet werden. Diese Schließungen wurden von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter steigende Mietpreise bei einer gleichzeitigen Abkühlen des Marktes.

Anpassungen im Sekundärmarkt und Trends im Galeriesektor

Im Sekundärmarkt war eine verlängerte Verkaufsdauer und eine Zunahme privater Verkäufe zu beobachten. Maßgeblich beteiligt ist auch die Galerie David Zwirner mit ihrer Entscheidung, für Verkäufe auf dem Sekundärmarkt keine Preise mehr zu veröffentlichen. Diese Änderung könnte als Reaktion auf die allgemeine Marktdynamik und als Anpassung an die wachsende Bedeutung von Privatverkäufen interpretiert werden.

Blue-Chip Kunst: Stabilität im Kunstmarkt trotz wirtschaftlicher Unsicherheit

Dominanz des Blue-Chip-Segments im Jahr 2023

Im Jahr 2023 dominierte das Blue-Chip-Segment weiterhin den Kunstmarkt. Kunstwerke mit einem Wert von mehr als 500.000 US-Dollar machten 87,4 % des Gesamtumsatzes bei den Auktionshäusern Christie’s, Sotheby’s und Phillips aus. Über drei Viertel des gesamten Auktionswertes entfielen auf die Top-100-Künstler, obwohl diese Gruppe lediglich rund 1 % der gesamten Künstlerpopulation ausmacht. Zu den fünf wichtigsten Künstlern in diesem Zeitraum zählen Pablo Picasso, Claude Monet, Andy Warhol, Jean-Michel Basquiat und Gerhard Richter.

Verkaufszahlen und Markttrends im ersten Halbjahr 2023

Von Januar bis Mai 2023 erzielten die Verkäufe bei Fine-Art-Auktionen knapp 5 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von 14 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Der Begriff „Fine Art” bezieht sich auf Kunstwerke, die für ihren künstlerischen Wert und ihre kreative Bedeutung geschätzt werden und verschiedene Medien wie Gemälde, Skulpturen und Fotografien umfassen. Besonders deutlich war der Einbruch bei Kunstwerken über 10 Millionen US-Dollar, deren Verkaufszahlen um 51 % zurückgingen.

Positive Entwicklungen in mittleren Preissegmenten

Im Gegensatz dazu zeigten Kunstwerke im Preissegment von 100.000 bis 1 Million US-Dollar eine positive Entwicklung mit einem Anstieg von 18 % im Jahresvergleich. Auch der Markt für Kunstwerke im Wert von 1 bis 10 Millionen US-Dollar erlebte einen Zuwachs von 14 %.

Stabilität im Segment der Alten Meister

Die Kategorie der Alten Meister erwies sich als besonders stabil, mit einem geringen Umsatzrückgang von 5,3 % im Vergleich zu 2022. Obwohl dieser Markt nach Dollarwert zu den kleineren Segmenten zählt, bestätigt diese Entwicklung seine Beständigkeit. Die führenden Künstler in diesem Segment waren Sir Peter Paul Rubens, Rembrandt Harmenszoon van Rijn und Michael Sweerts, die durch ihre Werke maßgeblich zum Umsatz beitrugen.

Resilienz und Dynamik des Blue-Chip-Segments

Insgesamt zeigt das Blue Chip-Segment im Jahr 2023 eine bemerkenswerte Dynamik und Resilienz, wobei sich die Bedeutung und der Einfluss einer kleinen Gruppe von Spitzenkünstlern weiterhin in den hohen Verkaufszahlen widerspiegeln. Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen und Unsicherheiten bleibt der Markt für hochwertige Kunstwerke ein zentraler Bestandteil des globalen Kunstmarktes.

arttrade-Portfolio: Einblicke in die Entwicklung unserer Künstler

1. Gerhard Richter

Im Jahr 2023 erzielten Werke von Gerhard Richter einen Gesamtumsatz von mehr als 167 Millionen Euro. was einem Umsatzrückgang von rund 10 Prozent markiert. Verkauft wurden 301 seiner Werke auf internationalen Auktionen und Kunstmessen. Die geografische Verteilung der Verkäufe konzentriert sich vorwiegend auf die Vereinigten Staaten, wo 63 % der Umsätze erzielt wurden. Bei der Verteilung nach Preissegmenten liegen 33,2 % der Lose im Bereich zwischen 10.000 und 50.000 Euro. Der Artprice Index weist aktuell eine Performance von 9,1 % p.a. seit dem Jahr 2000 aus.

Ein Höhepunkt des Jahres war der Verkauf von „Abstraktes Bild (636)“ für etwa 32 Millionen Euro, womit das Werk den Auktionsrekord für 2023 setzte. Ein weiteres Beispiel für die starke Performance seiner Kunst ist das Werk „War Cut II“ aus unserem Portfolio. Im Juni 2023 wurde ein anderes Exemplar von „War Cut II” bei einer Auktion für 187.500 Euro veräußert. Dies entspricht einem Wertzuwachs von +17,2 % gegenüber unserem Emissionspreis von 160.000 Euro. Weitere vergleichbare Arbeiten, insbesondere zu Richters „Übermalte Fotografien” und „Aquarellen” finden Sie weiter unten.

2. Tony Cragg

Tony Cragg verzeichnete im vergangenen Jahr einen Umsatz von etwa 2,1 Millionen Euro durch den Verkauf von 36 Kunstwerken. Dieser Umsatz stellt einen Rückgang von nahezu 50 % im Vergleich zum Vorjahr dar. Der Artprice Index weist eine jährliche Performance von 9,0 % seit dem Jahr 2000 aus. Die Verkäufe von Craggs Werken zeigen eine starke nationale Verbundenheit: 42,1 % der Umsätze wurden im Vereinigten Königreich realisiert. Im Preissegment der Verkäufe dominieren die Werke im mittleren Bereich, wobei 25 % der Lose zwischen 10.000 und 50.000 Euro gehandelt wurden. Ein besonderer Meilenstein für Tony Cragg war der Auktionsrekord für das Werk „Untitled (2008)“, das für 556.000 Euro den Höchstpreis im Jahr 2023 erzielte.

Im Jahr 2017 wurde erstmals eine ähnliche Skulptur wie unser Asset „Grey” aus Murano-Glas auf dem internationalen Auktionsmarkt präsentiert. Mit einer Schätzung von 60.000 bis 80.000 Euro übertraf der Verkaufspreis von 137.500 Euro deutlich die Erwartungen – eine beachtliche Preissteigerung von etwa 72 % über dem oberen Schätzwert. 

3. Nan Goldin

Die Fotografin Nan Goldin erzielte im Jahr 2023 mit 776.000 Euro den höchsten Jahresumsatz seit der Jahrtausendwende. Insgesamt wurden 105 ihrer Werke veräußert. Das Ergebnis unterstreicht nicht nur ihre anhaltende Relevanz, sondern die Fähigkeit, sich gegen den vorherrschenden Trend zu behaupten. Seit 2020 verzeichnete das Auktionsvolumen von Nan Goldins Werken eine beachtliche Zunahme um etwa 179 Prozent. Im Jahr 2023 konnte ihr Gesamtwerk eine Preissteigerung von 12,7 Prozent erzielen. Die geografische Verteilung ihrer Verkäufe zeigt eine klare Dominanz in den Vereinigten Staaten, wo 62,5 % des Gesamtumsatzes erzielt wurden. 34,3 % ihrer Werke wechselten in einem erschwinglichen Preissegment von 1.000 bis 5.000 Euro die Besitzer.

Das Werk „Self Portrait in Kimono with Brian, NYC“ erreichte bei einer Auktion einen Verkaufspreis von knapp 108.000 Euro und setzte den Auktionsrekord für das Jahr 2023. Des Weiteren kann diese Arbeit mit unserem Asset „Black“ verglichen werden. Mit Blick auf den Schätzwert lag der Verkaufspreis 259 % über dem oberen Schätzwert, was die außerordentliche Marktresonanz auf dieses Werk und möglicherweise auch auf ähnliche Arbeiten in diesem Segment verdeutlicht.

4. Georg Baselitz

Im vergangenen Jahr wurden 124 Kunstwerke von Georg Baselitz im Gesamtwert von mehr als 23 Millionen Euro verkauft (40,7 Millionen Euro im Vorjahr). Ein Anteil von 43,5 % der Verkäufe wurde im Vereinigten Königreich realisiert. Die Analyse der Preisstruktur ergibt, dass ein Drittel seiner Werke in einem Preissegment zwischen 1.000 und 5.000 Euro gehandelt wurden. Der Artprice Index weist eine jährliche Performance von 4,7 % seit dem Jahr 2000 auf. Darüber hinaus setzte Georg Baselitz mit dem Verkauf seines Werkes „Ein Roter“ für 6,73 Millionen Euro einen neuen persönlichen Auktionsrekord für das Jahr 2023.

Eine vergleichbare Arbeit zu unseren Assets „Untitled 19.VIII.06 (Ralph, Remix)“ und „Untitled 18.VIII.06“ ist das Werk „Knight“, welches im Jahr 2022 für 89.600 Euro versteigert wurde. Der Verkaufspreis lag 79 % über dem oberen Schätzwert.

5. Heinz Mack

Im vergangenen Jahr verzeichnete Heinz Mack einen wirtschaftlichen Aufschwung, der sich antizyklisch zu den allgemeinen Markttrends verhält. Sein Gesamtumsatz stieg auf 2,4 Millionen Euro, was eine Zunahme von 209 % gegenüber dem Vorjahr darstellt. Diese positive Entwicklung wird auch durch die Anzahl seiner verkauften Werke bekräftigt: Im Jahr 2023 verkaufte Mack insgesamt 129 Kunstwerke. Der Artprice Index weist eine jährliche Performance von 7,3 % seit dem Jahr 2000 aus.

Macks „Quartet“ erreichte auf dem Auktionsmarkt einen Verkaufspreis von 494.000 Euro und stellte damit den Rekord für das Jahr 2023 auf. Ebenso erzielte das Werk „Untitled“ einen Auktionspreis von 452.000 Euro und übertraf den geschätzten Höchstwert um 50,7 %. Die gesteigerte Anerkennung ist auf Macks kontinuierliche Präsenz in Ausstellungen und der zunehmenden Wertschätzung seiner Beiträge zur Kunstgeschichte zurückzuführen.

6. Damien Hirst

Im Jahr 2023 erzielte Damen Hirst einen Gesamtumsatz von über 22 Millionen Euro durch den Verkauf von 837 Kunstwerken. Dies stellt einen Rückgang von 33 % im Vergleich zu seinem Vorjahresumsatz dar, der bei etwa 33 Millionen Euro lag. Die Hälfte seiner Werke wurden im Vereinigten Königreich verkauft und mehr als ein Drittel der Kunstwerke befanden sich im Preissegment zwischen 1.000 Euro und 5.000 Euro.

Ein Highlight des Jahres war der Verkauf von „The Sleep of Reason“, das mit etwa 2,1 Millionen Euro den Auktionsrekord für 2023 markierte. Als Vergleichsarbeit zu unseren Assets aus der „The Currency” Reihe haben wir ein weiteres Werk aus der Serie ausgewählt. Dieses Werk wurde bei einer Auktion für 25.200 Euro verkauft, was einen beeindruckenden Anstieg von 68 % über dem Emissionspreis entspricht, zu dem unsere Assets auf arttrade.io gelistet sind.

Die wachsende Rolle der Kunst im Anlageportfolio

Das Jahr 2024 verspricht eine spannende Zeit für den Kunstmarkt sowie für die Anlageklasse Kunst zu werden. Positive wirtschaftliche Aussichten, darunter niedrigere Inflationsraten und erwartete Zinssenkungen, könnten eine positive Wirkung auf den Kunstmarkt haben.

Integration von Kunst in der Vermögensverwaltung schreitet voran

Laut dem Art & Finance Report von Deloitte ist das Interesse an Kunst- und Vermögensverwaltung in den letzten 12 Jahren gestiegen. Eine bemerkenswerte Entwicklung ist die Integration von Kunst in das Angebot von Vermögensverwaltungen: 63 % der befragten Vermögensverwalter, darunter 67 % der Privatbanken und 60 % der Family Offices haben inzwischen Kunst in ihr Portfolios aufgenommen. Die Einstellung zu Kunst als Teil des Vermögensmanagements hat sich ebenfalls gewandelt. Während 2011 nur 65 % der Kunst- und Finanzakteure der Meinung waren, dass Kunst- und Sammlervermögen in das Vermögensverwaltungsangebot gehören sollten, sind es im aktuellen Report durchschnittlich 89 % – der höchste Stand in der Geschichte des Art & Finance Reports.

Finanzielle Motive zunehmend wichtig

Interessant ist auch die Veränderung der Kaufmotivation bei Sammlern. Der emotionale Wert bleibt zwar weiterhin der Hauptgrund für den Kunstkauf (60 % der Sammler), doch erstmals in 12 Jahren wurde der finanzielle Wert von 41 % der Sammler als Hauptmotivation genannt, womit er den sozialen Wert (36 %) übertrifft. Finanziell orientierten Überlegungen – etwa Portfolio-Diversifikation, Schutz vor Inflation und Renditeerwartungen – spielen also eine zunehmend wichtigere Rolle bei Kunstkäufen. Besonders auffällig ist dieser Trend bei jüngeren Sammlern: 83 % gaben an, dass Investitionsrenditen im Jahr 2023 eine wichtige Rolle spielten – ein signifikanter Anstieg von 50 % im Jahr 2021. Darüber hinaus sahen 61 % die Portfolio-Diversifikation als wichtig an (gegenüber 51 % in 2021) und mehr als die Hälfte (51 %) betrachteten Kunst als sicheren Hafen in unsicheren Zeiten (gegenüber 34 % in 2021).

Die Zahlen des Art & Finance Report verdeutlichen, dass die finanzielle Perspektive auf Kunst als Investition zunehmend an Bedeutung gewinnt. Dieser Trend macht das Jahr 2024 zu einem potenziell günstigen Zeitpunkt für den Einstieg in den Kunstmarkt. Für Sammler, Investoren und Kunstliebhaber bietet das abgekühlte Umfeld einen hervorragenden Einstieg, um von den bevorstehenden Marktveränderungen zu profitieren.

Mehr Kunstwerke, mehr Diversifizierung

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