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Die Art-News aus dem März 2023

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Die Art News bietet Ihnen monatlich ein umfassendes Update zum Kunstmarkt. Wir sammeln und präsentieren bedeutende Entwicklungen, relevante Neuigkeiten über unsere Künstler sowie aktuelle Informationen aus der Kunstszene. Dadurch bleiben Sie sowohl als Investor als auch als Kunstliebhaber stets bestens informiert und auf dem neuesten Stand.
Banner mit Art News Schriftzug für den Monat März 2023

1. Erste Richter-Ausstellung mit Galerie Zwirner

Die Zusammenarbeit zwischen Gerhard Richter und seiner neuen Vertretung, der Galerie David Zwirner, hat nun auch sichtbar gestartet: Vom 16. März bis zum 29. April werden Öl-Gemälde der letzten Jahre, Zeichnungen und Glas-Installationen in den New Yorker Räumen der Galerie gezeigt. Einige der Werke werden sogar erstmalig ausgestellt. Richter beschäftigt sich, seitdem er 2019 offiziell sein gemaltes Werk für beendet erklärt hat, viel mit Glas und Licht-Reflektionen. Viele dieser Arbeiten sind nun in New York zu sehen. Die Werke werden anschließend bei Zwirner in Hong Kong ausgestellt. Die Zusammenarbeit zwischen Richter und David Zwirner wurde Ende 2022 bekannt gegeben. Zuvor hatte Richter knapp 40 Jahre mit der New Yorker Galerie Marian Goodman kooperiert.

 

2. Sotheby’s Auktion „My Body, My Business“

Nadya Tolokonnikova, eine der Pussy Riot-Gründerinnen (eine russische feministische und system-kritische Band), hat anlässlich des Frauentags die Sotheby’s Kunstauktion mit dem Titel „My Body, My Business“ kuratiert. Bei der Online-Auktion wurden digitale Kunstwerke, Skulpturen, Fotografien und Gemälde verschiedener Künstlerinnen, darunter Größen wie Cindy Sherman (Platz 5 der Top 100 KünstlerInnen) und Tolokonnikova selbst, angeboten. Alle Werke behandelten thematisch den weiblichen Körper. Teile des Erlöses werden an ausgewählte Organisationen gespendet, die Frauen in der digitalen Kunst unterstützen.

 

3. Millionen-Versteigerung in London – Richter, Picasso und Kandinsky bei Sotheby’s

Anfang März versteigerte das Auktionshaus moderne und zeitgenössische Kunst in der englischen Hauptstadt. Insgesamt erlösten die Werke umgerechnet ca. 196 Millionen Euro. Dabei wurden einige Rekorde aufgestellt. Kandinskys Meisterwerk „Murnau mit Kirche II“ von 1910 wurde für 42,3 Millionen Euro versteigert – der höchste bisher erzielte Preis für ein Bild des russischen Künstlers. Richters „Abstraktes Bild“ (1986) wurde für insgesamt 27,5 Millionen Euro von einem Bieter in Asien ersteigert. Im Vergleich zu einer ähnlichen Auktion im Juni 2022 zeigt sich an den hier erzielten Preisen ein Zuwachs von ca. 15 Prozent – das ist eine klare Bestätigung der anhaltenden Preissteigerung bei Arbeiten von Blue Chip Künstlern.

 

4. Tony Cragg leitet kommissarisch die Kunstakademie Düsseldorf

Es herrscht Chaos an der Kunstakademie. Im Sommer vergangenen Jahres trat der Architekt Karl-Heinz Petzinka nach fünf Jahren als Rektor in den Ruhestand. Bei den Wahlen zu seiner Nachfolge gewann die Architektin Donatella Fioretti knapp gegen den Professor für Kunstgeschichte Johannes Myssok.  Dabei kam es allerdings laut dem nordrhein-westfälischen Kultur- und Wissenschaftsministerium zu Formfehlern, weshalb Fiorettis Wahlsieg nicht anerkannt wurde. Myssok übernahm zunächst kommissarisch das Rektorat, was Proteste und Unruhen unter Studierenden und Lehrenden nach sich zog. Viele Professoren solidarisierten sich mit Fioretti. Anfang März gab Myssok schließlich seinen Rücktritt bekannt. Nun übernimmt Tony Cragg kommissarisch die Leitung bis zu den Neuwahlen am 24. April, bei denen bislang nur Donatella Fioretti antritt. Für Cragg ist es eine kurzzeitige Rückkehr an die Kunstakademie: Von 1988 bis 2013 unterrichtete er als Professor für Bildhauerei, ab 2009 führte er das Institut bis zu seinem Ausstieg auch als Rektor.

 

5. Raub auf der TEFAF 2022 aufgeklärt – eine filmreife Diebesgeschichte

Auf der TEFAF 2022, einer der bedeutendsten Kunst- und Antiquitäten-Messen weltweit, kam es im Dezember zu einem spektakulären Diebstahl mitten am Tag. Vier vornehm gekleidete Männer mit angeklebten Bärten liefen zielstrebig zum Stand des Londoner Juweliers Symbolic & Chase und schlugen dort im laufenden Betrieb vor den Augen zahlreicher Besucher mit einem Vorschlaghammer mehrere Vitrinen ein. Einer der Männer hielt die Umstehenden dabei mit einer Waffe in Schach. Innerhalb weniger Minuten klauten die Diebe mehrere Schmuckstücke im Wert von insgesamt ca. 30 Millionen Euro, unter anderem einen gelben Diamant mit 114 Karat. Anschließend flohen sie auf E-Rollern. Die niederländische Polizei ermittelte gemeinsam mit Europol International, um den Raub möglichst schnell aufzuklären – Juwelen werden nach Diebstählen häufig neu geschliffen und sind dann kaum noch aufzufinden. Anfang März machte die niederländische Polizei schließlich große Fortschritte in den Ermittlungen. Die Aufklärung ist mindestens so spektakulär wie der Diebstahl selbst. Denn dahinter steckt mutmaßlich die sogenannte „Pink Panther“-Bande. Zu dieser auf Kunstraub spezialisierten Organisation gehören vermutlich 200-300 Hintermänner und etwa 30 aktive Diebe. Die Bande agiert seit ca. 2001. Anfang März wurden fünf verdächtige Männer im Alter von 30 bis 45 Jahren identifiziert, zwei von ihnen wurden bereits verhaftet. Dank zahlreicher Videos und Aufnahmen der Täter und des Diebstahls sieht es so aus, als würden in den kommenden Wochen und Monaten weitere Bandenmitglieder verhaftet werden können.

 

6.  TEFAF 2023

Dieses Jahr fand die Messe nach den Corona-Jahren wieder an ihrem angestammten Termin im März statt und war auffallend gut besucht. 270 Aussteller aus 20 Ländern waren vor Ort, darunter auch einige zum ersten Mal. Die Messe verlief ohne Zwischenfälle, der Raubüberfall im Jahr zuvor hinterließ jedoch Spuren. Die Sicherheitsmaßnahmen waren deutlich erhöht. Einige Besucher sagten, es hätten sich Szenen wie am Flughafen zur Urlaubszeit abgespielt.

 

7. Andy Warhol in Saudi-Arabien

In Al Ula, einer kleinen Stadt mitten in der Wüste Saudi-Arabiens, werden anlässlich des Kunst Festivals ArtAlUla Werke des amerikanischen Künstlers Andy Warhol in der verspiegelten Konzerthalle „Maraya“ gezeigt. Die Ausstellung läuft noch bis zum 16. Mai. Die Art AlUla soll dabei helfen, arabische Länder weiter als Kunststandorte zu etablieren. Einige Kunstexperten werfen Saudi-Arabien vor, „art washing“ zu betreiben und mit modernen und provokativen Ausstellungen von Problemen im Land abzulenken. Dass Warhol schwul war und als Schwulen-Ikone gefeiert wird, wird in der Ausstellung nicht thematisiert. Auch die ausgewählten Werke zeigen passend zum Thema „Fame“ ausschließlich bekannte Personen. Laut Angaben der Veranstalter ist die Ausstellung bisher sehr gut besucht.

 

8. Täuschend echte KI-Gemälde

Das Gemälde „Mädchen mit dem Perlenohrring“, eines der bekanntesten Werke von Johannes Vermeer, befindet sich zur Zeit nicht wie üblich im Museum Mauritshuis in Den Haag, sondern in einer Ausstellung in Amsterdam. Für Ersatz sorgte eine Ausschreibung: Mehr als 5000 Künstler reichten Interpretationen des Werkes ein. Am angestammten Platz des Gemäldes befinden sich nun fünf dieser Werke, unter anderem ein per KI (Künstliche Intelligenz) angefertigtes Abbild. Das Museum Mauritshuis hat bereits Erfahrung mit Gemälden, die von einer KI erzeugt werden. In Zusammenarbeit mit Verus Art und der Drucker-Firma Océ-Technologies wurden originalgetreue Repliken mehrerer Öl-Gemälde, unter anderem von Van Gogh, erstellt. Dazu werden die Original-Werke vor Ort gescannt und mithilfe künstlicher Intelligenz analysiert. Die KI erstellt dann ein digitales Abbild, das sogar feinste Details wie Farbnuancen, Pinselstriche und kleine Risse aufweist. Anschließend wird das Werk per 3D-Drucker auf eine Leinwand gedruckt und wirkt täuschend echt. Das Museum plant, diese digitalen Gemälde auch auf Reisen zu schicken, um sie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Mit dieser Technik könnten künftig viele bekannte Werke repliziert werden und damit von mehr Menschen gesehen und vor Zerstörung beispielsweise durch Klimaaktivisten geschützt werden.

 

9. Neuer Banksy aufgetaucht und schon abgerissen

Banksys aktuellster Instagram-Post zeigt ein neues Werk auf einem maroden Bauernhaus in Herne Bay, einer kleinen Küstenstadt in Südengland. Das Haus steht inzwischen nicht mehr, ebenso wie das Kunstwerk. Es zeigte den Umriss eines Jungen, der einen am Haus tatsächlich vorhandenen Wellblechvorhang aufschiebt und eine Katze, die neben ihm sitzt. Es trägt den Titel „Morning has broken“. Weder dem Hausbesitzer noch den Bauarbeitern war klar, dass es sich um ein Werk von Banksy handelt. Dieser postete nicht nur sein Werk auf Instagram, sondern auch die Überreste des abgerissenen Hauses. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Banksy-Werk zerstört wurde.

 

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