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Die Art-News aus dem April 2023

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Die Art News bietet Ihnen monatlich ein umfassendes Update zum Kunstmarkt. Wir sammeln und präsentieren bedeutende Entwicklungen, relevante Neuigkeiten über unsere Künstler sowie aktuelle Informationen aus der Kunstszene. Dadurch bleiben Sie sowohl als Investor als auch als Kunstliebhaber stets bestens informiert und auf dem neuesten Stand.

1. Leitung der Kunstakademie geklärt

Im März Update haben wir darüber berichtet, dass die Kunstakademie Düsseldorf ein ziemliches hin und her in der Frage um die Leitung hinter sich hat. Zuletzt übernahm Tony Cragg die Führung interimsweise. Nun wurde die Architektin Donatella Fioretti im zweiten Wahlgang als neue Rektorin bestätigt. Sie ist seit dem 24. April im Amt.

 

2. Wetten, dass…?

Dieses Jahr sind im Super Bowl die Philadelphia Eagles gegen die Kansas City Chiefs angetreten. Das Kansas Museum of Art wettete vorab gegen das Philadelphia Museum of Art um ein berühmtes Werk des jeweils anderen Museums als Leihgabe. Die Philadelphia Eagles haben das Spiel verloren und nun die Wettschuld beglichen: Das Ölgemälde „Sailing“ von Thomas Eakins aus dem Jahr 1875 ist ab jetzt für zwei Monate als Leihgabe in Kansas ausgestellt und zieht unter anderem auch viele Football-Fans ins Museum.

 

3. Versteigerung bei Christie’s in New York

Anlässlich des 50. Todestages von Pablo Picasso wurden einige Werke am 11. Mai beim 20th-century evening sale angeboten. Das Gemälde „Nature morte à la fenêtre“ von 1932 führte die Versteigerung an. Das Werk zeigt Picassos Geliebte Marie-Thérèse Walter. Es wurde vorab auf ca. 40 Millionen US-Dollar geschätzt. In der Auktion wurde der Preis noch übertroffen. Interessanter Fakt: Im Jahr 1932 sind gleich mehrere Werke von Picasso entstanden, die später Rekordpreise erzielten. Etwa das Gemälde „Nude, Green Leaves and Bust“, welches 2010 für knapp 106 Millionen US-Dollar versteigert wurde.

 

4. Rekordversteigerung

2021 erzielte die Cover-Illustration von Hergé, einem belgischen Cartoonisten, für „The Blue Lotus“  bei einer Auktion einen Preis von 3,2 Millionen Euro. Das ist der höchste Wert, den ein original Comic-Werk je erzielt hat. „The Blue Lotus“ ist ein Comic-Heft der Reihe „Tim und Struppi“ aus dem Jahr 1934. Hergé schenkte es zu Lebzeiten dem Sohn seines Verlegers Jean-Paul Castermann. Das Cover ist bald als NFT erhältlich. Damit möchten die Verleger am „Zahn der Zeit“ bleiben und die Comics auch digital positionieren.

 

5. Neue ARTE-Serie

Häuser der Kunst“ – so heißt eine neue vierteilige Reihe des TV-Senders ARTE. Darin werden Orte vorgestellt, an denen große Künstler:innen gearbeitet haben, Inspiration fanden und ihre Meisterwerke erschufen. Die erste Folge dreht sich um das Schloss Derneburg, welches einst ein Kloster war und bald das größte private Kunstmuseum Europas sein wird. Die Folge gibt Einblicke in das Leben und die Arbeit von Georg Baselitz, der das Schloss von 1975 bis 2006 besaß und dessen Werke dort aktuell ausgestellt werden. In der nächsten Episode geht es um das Sommerhaus in Giverny von Claude Monet. Hier können die Folgen online abgerufen werden.

 

6. Richter-Versteigerung bei Sotheby’s

Das bekannte Werk „4096 Farben“ entstand 1974 als letztes Werk der Farbtafel-Serie von Gerhard Richter. Dabei arbeitete er mit Buntlack auf Leinwand. Das Werk mit einer Länge von 2,54 Metern wurde bereits in bedeutenden Ausstellungen gezeigt. Zuletzt versteigert wurde es bei Christie’s in New York am 11. Mai 2004 für 3,7 Million US-Dollar. Heute wird „4096 Farben“ erneut versteigert, diesmal durch das Auktionshaus Sotheby’s. Der Wert wird inzwischen auf 18 -25 Millionen US-Dollar geschätzt.

 

7. Art Basel und UBS Art Market Report

Der Kunst-Umsatz belief sich 2022 weltweit auf rund 68 Milliarden US-Dollar. Das ist ein Anstieg von 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Treiber des Anstiegs sind besonders Verkäufe und Versteigerungen von Blue Chip Kunstwerken. Die USA waren auch in 2022 mit einem Wertanteil von 45 Prozent der stärkste Markt für Kunst, gefolgt von Großbritannien (18 Prozent) und China (17 Prozent). Europa spielt eine interessante Rolle in der Kunstwelt: Der Anteil der EU am globalen Kunstmarkt liegt zwar nur bei 9 Prozent, gleichzeitig sind die europäischen Künstler:innen so gefragt wie nie. Die „alten Meister“ etwa dominieren den amerikansichen Markt mit einem Umsatzanteil von 48 Prozent. Hier findest du den ganzen Report.

 

8. Aprilscherz vom monopol Magazin für Kunst und Leben

Am 01. April meldete das Magazin, dass alle Baselitz-Werke im Kunstmuseum Dresden seit Jahren verkehrt herum hängen. Sie berichteten außerdem, dass die Werke nun alle gedreht werden müssen.  Kurze Zeit später folgte aber bereits die Auflösung. Denn die sogenannte „Motivumkehr“ ist ein Stilmittel von Baselitz. Seine Werke stehen bewusst und provokativ auf dem Kopf. Das Kunstmuseum Dresden hat durch die Aktion auch keinen Schaden genommen, denn es existiert gar nicht.

 

9. Keith Haring in Amsterdam

Am 26. Mai wird die Ausstellung „Keith Haring – Amsterdam Notes“ im Stedelijk Museum in Amsterdam eröffnet. Ein besonderer Ort für den New Yorker: Der heute weltberühmte Graffiti-Künstler wurde bereits 1986, damals noch recht unbekannt, im Stedelijk Museum ausgestellt – seine erste Einzelausstellung überhaupt. Zu diesem Anlass wollte er damals ein beeindruckendes Werk schaffen. So entstand sein 38 Meter langes Werk „Amsterdam Notes“, welches Ende Mai in der „Hall of Honor“ des Stedelijk Museum erneut zusehen sein wird.

 

10. Familienzusammenführung in der Kunst

Ein Gemälde von Cornelis de Vos hing jahrelang unvollständig in der „Nivaagaard Malerisamling“ in Dänemark. Das fiel auf, als der Rahmen zwecks Restaurierung des Bildes abgenommen wurde. Dabei tauche eine weibliche Hand am Rande des Bildes auf, das bisher nur Vater und Sohn zeigt. Ein Team des Museums machte sich dann online auf die Suche nach der fehlenden Mutter – mit Erfolg: Der fehlende Teil wurde 2016 als einzelnes Porträt bei Christie’s in London versteigert. Beide Teile des Familienporträts aus dem 17. Jahrhundert werden zukünftig in der Nivaagaard Collection nebeneinander ausgestellt.

 

11. Gefangen in Kanadas berühmtestem öffentlichen Kunstwerk

Der Talus Dome in der Stadt Edmonton ist eine Skulptur aus knapp tausend handgefertigten Edelstahlkugeln. Anfang April kletterte ein 26-Jähriger auf den Talus Dome, fiel hinein und kam nicht mehr hinaus. Er wurde erst nach dem Wochenende zufällig von Passanten gehört und gefunden. Sofort riefen sie die Feuerwehr, die mit drei Teams anrückte, um den Mann zu befreien. Der Mann ist wohlauf, an der Skulptur werden nun Hinweise aufgestellt.

 

12. Kunst in Karlsruher U-Bahnhöfen

Das neue Kunstprojekt von Markus Lüpertz heißt „Genesis“ und zeigt seine Interpretation der biblischen Schöpfungsgeschichte. Die Kunstwerke sind an den Wänden der Karlsruher U-Bahn Stationen zu finden. Als 14-teiliger Kunstzyklus verteilen sich die Keramikreliefs auf 7 Haltestellen, angeleht an die 7 Tage, in denen Gott die Welt erschuf. Lüpertz zählt zu den bekanntesten und teuersten Künstlern der Welt. Er war von 1988-2009 übrigens Rektor der Kunstakademie Düsseldorf, gefolgt von Tony Cragg.

 

13.  „Water Lilies“ von Claude Monet neu erfunden

Der chinesische Künstler Ai Weiwei baute das berühmte Werk aus 650.000 Legosteinen in 22 Farben nach. Das Kunstwerk ist gut 15 Meter lang und hängt aktuell im Museum of Modern Art in New York.
Ai Weiwei hat turbulente Jahre hinter sich: Er war nach regierungskritischen Äußerungen von April bis Juni 2011 in China inhaftiert und hatte bis 2015 Reiseverbot. Im Anschluss verließ er das Land, lebte in Berlin, danach in England und inzwischen auf einer Farm bei Lissabon, wo er sich ganz seiner Kunst widmet.

 

14. Werke von van Gogh umbenannt

Aus „Red Cabbage and Onions“ wurde „Red Cabbage and Garlic“. Auslöser war der Besuch des Kochs Ernst de Witte im Van Gogh Museum in Amsterdam. Dabei stolperte er über den Titel des Werkes, da er darauf keine Zwiebeln, sondern Knoblauch erkannte. De Witte sprach Museumsmitarbeiter auf den Titel an und stellte zusammen mit seiner Frau sogar eine Power Point Präsentation auf, die den Unterschied zwischen von van Gogh gemalten Zwiebeln und Knoblauch deutlich zeigt. Das Werk wurde nach Rücksprache und Analysen mit Kunsthistorikern schließlich umbenannt. Der Koch de Witte bietet in seinem Restaurant nun ein van Gogh inspiriertes Gericht aus Rotkohl und Knoblauch an.

 

 

 

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