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Die Art-News aus dem Februar 2023

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Die Art News bietet Ihnen monatlich ein umfassendes Update zum Kunstmarkt. Wir sammeln und präsentieren bedeutende Entwicklungen, relevante Neuigkeiten über unsere Künstler sowie aktuelle Informationen aus der Kunstszene. Dadurch bleiben Sie sowohl als Investor als auch als Kunstliebhaber stets bestens informiert und auf dem neuesten Stand.

1. Zufallsfund wurde bei Christie’s versteigert

Am 28.02. wurde der „Kronleuchter für Peter Watson“, eine Auftragsarbeit geschaffen von Alberto Giacometti, bei Christie’s in London versteigert. Er wurde auf 1,9 USD bis 3 Mio. USD geschätzt. Die Geschickte dahinter dürfte zu Antiquitäten-Shopping motivieren: John Craxton, ein britischer Maler, sah den Kronleuchter in den 1960er Jahren zufällig in einem Londoner Antiquitäten-Schaufenster und erkannte ihn als Auftragsarbeit seines Freundes Peter Watson aus den 1940er Jahren. Craxton kaufte den Kronleuchter für 250 britische Pfund, wohlwissend, wie viel höher der eigentliche Wert ist. Der Kronleuchter ist mehr eine Skulptur als eine Lampe, die von Watsons Hang zum Surrealismus und Alberto Giacomettis Stil der bildenden Kunst aus der Zeit geprägt ist. Kunsthistoriker sehen in dem Kronleuchter eine Referenz zu Giacomettis früherem Werk „Boule Suspendue“ von 1931.

 

2. Mitternachtsraub in den Niederlanden

In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar wurde in das Princessehof Ceramics Museum in Leeuwarden eingebrochen. Die Einbrecher gelangten über das Dach in den ersten Stock, in dem sich wertvolle chinesische Vasen befanden. Die Diebe klauten 11 Stück, 7 davon zerbrachen noch auf der Straße vor dem Museum, vermutlich während der Flucht. Laut Aussage des Museums sind die Vasen einzigartig und daher nur schwer zu verkaufen. Daher wird aktuell von einem Auftragsdiebstahl ausgegangen.

 

3. Neuer Banksy zum Valentinstag in Margate, Südengland aufgetaucht

Mit einer Fassadenbemalung, die über Nacht an einem Haus in der wirtschaftlich benachteiligten britischen Kleinstadt Margate auftauchte, macht Banksy auf häusliche Gewalt aufmerksam. „Valentine’s day mascara“ gab er über Instagram als Titel des Kunstwerks bekannt. Es zeigt eine Frau im 50er Jahre Hausfrauen-Look mit Gummihandschuhen und Kochschürze. Sie hat ein blaues, geschwollenes Auge und ihr fehlt ein Zahn. Sie wirft ihren Mann in eine echte Gefriertruhe, die an der Hauswand steht. Zwischenzeitlich wurde die Gefriertruhe übrigens vom Gemeinderat der Stadt entfernt, nun steht sie wieder an der Wand. Die Kunstaktion hat auch einen positiven Einfluss auf das wirtschaftsschwache Städtchen Margate, da das Banksy-Werk jede Menge Kunstbegeisterte anzieht.

 

4. Kunstraub in Spanien

Am 17. Februar entdeckte die spanische Polizei das Versteck eines kriminellen Rings: In mehreren Containern befanden sich neben Bargeld, Uhren und Schmuck auch zwei Holzkohlezeichnungen von Salvador Dalí aus dem Jahr 1922 und fünf Werke des Künstlers Joan Miró. Die Dali-Werke wurden vor einigen Jahren aus einem Privathaus in Barcelona gestohlen. Die mutmaßlichen Täter wurden bereits verhaftet, nun steht der Prozess bevor.

 

5. Balloon Dog von Koons zerbrochen

Auf einer VIP-Preview des Art Wynwood in Miami ist eine Kunstsammlerin versehentlich gegen einen 42.000 USD teuren Balloon Dog von Jeff Koons gestoßen. Die Skulptur aus Porzellan zerbrach in unzählige Einzelteile. Der Knall zog die Aufmerksamkeit vieler Gäste auf sich, die den Vorfall sofort in den sozialen Medien publik machten. „You see now that is a new art installation“ (Zitat eines Besuchers). Ein Sammler versuchte die zerbrochene Skulptur zu kaufen, da er die Geschichte dahinter ansprechend fand. Wie es mit dem zerbrochenen Balloon Dog nun weitergeht und ob er zum Verkauf steht, ist noch unklar. 2016 gab es bereits einen ähnlichen Fall, bei dem ein Balloon Dog auf einer Messe versehentlich umgestoßen wurde.

 

6.  Überraschende Trennung

Der schottische Maler Peter Doig trennt sich nach 23 Jahren von seinem Galeristen Michael Werner. Doig zählt zu den teuersten und international einflussreichsten figurativen Künstlern der Gegenwart. Die Trennung sorgt für reichlich Gesprächsstoff und wurde weder von Michael Werner noch von Peter Doig kommentiert. Peter Doig arbeitet laut seiner Ehefrau, der Galeristin Parinaz Mogadassi, ab jetzt als unabhängiger Künstler und wird nur gelegentlich mit Galerien kooperieren. Erst kürzlich hat er eine Ausstellung in der Courtauld Gallery in London eröffnet. Vom 10. Februar bis zum 29. Mai werden dort Arbeiten gezeigt, die Doig in den vergangenen Monaten gemalt hat. Unklar ist auch, ob die Werke zum Verkauf stehen.

 

7. Gerhard Richter trennt sich nach fast vier Jahrzehnten von der Marian Goodman Gallery

Warum ist immer noch nicht bekannt. Stimmen aus seinem näheren Umfeld lassen verlauten, dass sich die Separation bereits länger ankündigte. Goodman war in den letzten Monaten immer weniger präsent. Es wird vermutet, dass sie Richters Erwartungen in der letzten Zeit nicht mehr gerecht werden konnten. „Es boten sich Gelegenheiten, die unbeachtet blieben“, soll sich jemand aus Richters näherem Umfeld geäußert haben. Diese Spannungen waren vermutlich schon zu spüren, die Gagosian Gallery machte Richter schon einige Zeit vor der Trennung ein Vertretungsangebot. Überraschend ist auch, dass Richter jetzt von David Zwirner vertreten wird. Grund dafür ist vermutlich alte Verbundenheit: Richter kennt Zwirner schon aus dessen Kindheitstagen aus einer damaligen Zusammenarbeit mit David Zwirners Vater Rudolf. Mit Gerhard Richter zu arbeiten, ist eine immense Ehre und ein großes Privileg“ sagt Zwirner. In seinem Statement bedank sich Zwirner bei Marian Goodman und ihrer Galerie für die großartige Arbeit, die sie mit und für Richter erbracht haben. Die Kunstwelt wartet gespannt auf das erste Projekt der neuen Zusammenarbeit: Geplant ist eine Solo-Ausstellung im März 2023 in New York.

 

8. Baselitz malt für den guten Zweck

Der 65. Wiener Opernball fand am 16. Februar nach 2 Jahren Corona-Pause wieder statt. Neben zahlreichen prominenten Gästen stand auch ein Gemälde im Fokus. Georg Baselitz  fertigte eine Auftragsarbeit für den Wiener Opernball an. Das Gemälde „Wienmusik“ (2023) zeigt vor einem goldenen Hintergrund zwei rote Beine, die man laut Baselitz zum Tanzen benötigt. So viel verstehe auch er vom Tanzen. Das Werk wurde in einer Online-Auktion am 22. Februar für 260.000 € versteigert. Der Erlös kommt der Initiative „Österreich hilft Österreich“ zugute.

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